Quellsysteme
Einleitung
Die Anbindung von externen Quellsystemen ist ein zentraler Bestandteil von ATLAS I/OS. Sie ermöglicht die automatisierte Erfassung und Verarbeitung von Sensordaten aus verschiedenen Quellen – etwa über MQTT-Broker oder direkt von LoRa Network Servern (LNS). In diesem Abschnitt zeigen wir, wie Sie Quellsysteme anlegen, konfigurieren und verwalten können, um Ihre Datenströme effizient zu integrieren.
Übersicht und Verwaltung

In der Übersicht sehen Sie eine Liste aller eingerichteten Quellsysteme. Diese lassen sich bearbeiten, filtern oder löschen.Zudem können Sie wichtige Konfigurationsmerkmale wie die Autorisierungsart, Zugangsdaten oder Sichtbarkeit (privat/öffentlich) individuell anpassen.
Hinweis:
Wird ein Quellsystem von „Privat“ auf „Öffentlich“ umgestellt, steht es auch Subaccounts zur Verfügung. Diese Umstellung ist endgültig und kann nicht rückgängig gemacht werden.
Hinzufügen eines neuen Quellsystems

Wenn Sie ein neues Quellsystem hinzufügen, müssen Sie mehrere Dialoge ausfüllen.
Wichtig: Manche externe Systeme – darunter LORIOT oder Actility (ThingPark) – stellen keinen eigenen MQTT-Broker zur Verfügung. Stattdessen fungieren diese Systeme selbst als MQTT-Clients und erwarten, dass ein externer MQTT-Broker bereitgestellt wird. Bevor Sie solche Systeme in ATLAS I/OS integrieren können, muss daher zunächst ein dedizierter MQTT-Broker eingerichtet werden. Dies kann entweder über eine Cloud-basierte Lösung wie zum Beispiel HiveMQ oder über einen von ATLAS gehosteten Broker erfolgen. Bitte stimmen Sie sich hierzu mit Ihrem Ansprechpartner ab. Das Hinzufügen eines neuen Quellsystems erfolgt in mehreren kontextsensitiven Schritten. Je nach gewähltem Typ (z. B. MQTT oder LoRaWAN) unterscheiden sich die Eingabefelder und Optionen.
Schritt 1: Account-Zuweisung
- Account: Wählen Sie den Ziel-Account, dem das Quellsystem zugeordnet werden soll.
- Typ: Typ des Quellsystems. Aktuell stehen LoRa,MQTT oder SNMP (ab 6/2025) zur Verfügung. Andere Quellsysteme auf Anfrage.
Quellsystem
MQTT
- Quellsystem: Hier wählen Sie MQTT.
- Name: Der Name unter welchem das Quellsystem in ATLAS gespeichert wird.
- Übertragungsart: Hier wählen Sie MQTT.
- Autorisierungsart: Autorisierungsart von ATLAS auf dem Broker.
- Datenübertragung: Bei einem MQTT-Quellsystem ist nur reiner Datenempfang möglich.
- Private Only: Auf Privat steht nur Ihrem Account das Quellsystem zur Verfügung, auf Öffentlich auch Ihren Subaccounts. Ein privates Quellsystem kann auf öffentlich umgestellt werden, ein Öffentliches aber nicht mehr auf privat.
LoRa / LoRaWAN
- Quellsystem: Auswahl des genutzten LoRa-Netzwerks (z. B. ChirpStack, MINOL_ZENNER_CONNECT, LORIOT).
Bei MINOL_ZENNER_CONNECT oder LORIOT ist aktuell keine Fernsteuerung möglich. Es lassen sich nur Daten mit ATLAS empfangen, ATLAS kann aber keine Gateways oder Sensoren im LNS registrieren.
- Version (nur bei
ChirpStackoderLORIOT): Die Version des LNS (im Fall vonChirpStackdie des Application-Servers). - Benutzername und Passwort (nur bei
ChirpStack): Die Zugangsdaten, die zur Datenübertragung für die Autorisierung bei ATLAS verwenden soll. - Datenübertragung: Mit der Option inkl. Fernsteuerung können neue Gateways und Sensoren auf dem Server angelegt werden. Bei reinem Datenempfang werden Daten ausschliesslich empfangen.
Eine Fernsteuerung wird aktuell nicht bei allen Quellsystemen unterstützt.
- Private Only: Auf Privat steht nur Ihrem Account das Quellsystem zur Verfügung, auf Öffentlich auch Ihren Subaccounts. Ein privates Quellsystem kann auf öffentlich umgestellt werden, ein Öffentliches aber nicht mehr auf privat.
Konfiguration des Quellsystems
LoRa (ChirpStack)
- URL-Präfix der LNS-API: URL der API des LNS inkl. HTTP-Schema.
- Benutzer und Passwort des LNS: Die Autorisierungsdaten für den LNS.
- Auto Provision: Wenn diese Option aktiviert ist, werden die Daten, welche für die Steuerung des LNS nötig sind, automatisch erstellt. Bei Deaktivierung müssen diese manuell angegeben werden.
- Netzwerk-Server URL: Die interne URL des Netzwerk-Servers, mit der der Application-Server eine Verbindung herstellen kann.
LoRa (MINOL_ZENNER_CONNECT oder LORIOT)
Hinweis: MINOL_ZENNER_CONNECT stellt im Gegensatz zu LORIOT einen eigenen MQTT-Broker zur Verfügung, der für die Integration mit ATLAS I/OS genutzt werden kann. Auch DIGIMONDO bietet mit seinen Plattformen wie firefly oder niotix einen eigenen MQTT-Broker (z. B. auf Basis von RabbitMQ). In diesen Fällen kann ATLAS I/OS direkt auf die bereitgestellten Broker zugreifen. LORIOT hingegen stellt keinen eigenen MQTT-Broker zur Verfügung. Stattdessen agiert das System als MQTT-Client und erwartet, dass ein externer MQTT-Broker vom Nutzer bereitgestellt wird. Gleiches gilt auch für Actility (ThingPark). Um eine Integration mit ATLAS I/OS zu ermöglichen, muss für diese Systeme ein dedizierter Broker eingerichtet werden. Die Integration erfolgt anschließend wie unter „MQTT“ beschrieben. Nutzen Sie bitte die Konfigurationslogik aus dem Abschnitt MQTT.
MQTT
- Benutzername und Passwort: Die Zugangsdaten, die ATLAS für die Autorisierung beim Broker verwenden soll. Bitte achten Sie auf ein sicheres Passwort.
Die Zuständigkeit für die Passwortsicherheit liegt in diesem Fall beim Betreiber des Brokers!
- Hostname/IP und Port: Die URL oder IP und der Port des Brokers.
- SSL: Hier kann SSL für eine sichere Datenübertragung aktiviert werden.
- QoS: Quality of Service, mehr Details finden Sie unter Übertragungskanäle/MQTT.
- Topic Präfix: Definiert, auf welche Topics des Brokers sich ATLAS verbindet. Eine genau Anleitung inkl. Beispielen folgt im nächsten Abschnitt.
MQTT Topic-Präfix: Struktur & Beispiele
ATLAS I/OS benötigt eine externe Sensor-ID im Topic, um empfangene Daten korrekt zuordnen zu können. Der Topic-Präfix dient dabei als Filter und Strukturierungshilfe. Über das Topic wird eingestellt, welche Nachrichten ATLAS vom Broker empfängt. Grundsätzlich sind alle Topics erlaubt, jedoch gibt es einige Regeln:
- Es sind folgende Zeichen erlaubt:
a-z,A-Z,0-9,&,(,),-,:,;,_ - Wenn am Ende kein
+/#steht, wird automatisch ein#hinzugefügt. - Im Topic MUSS die externe ID des Sensors vorhanden sein (in den Beispielen ist die Stelle mit
{ID}markiert). - Gibt es kein
+im Topic Präfix, muss die ID direkt nach dem Präfix folgen. - Gibt es mindestens ein
+in dem angegebenen Topic, muss die ID an der Stelle des ersten+enthalten werden. - Weitere
+sind möglich, werden aber nicht für die ID beachtet.
Beispiele
Hier sind verschiedene Möglichkeiten von beispielhaften Topic Präfixen aufgeführt. Dazu wird jeweils Dargestellt von welchen Topics ATLAS am Ende Daten empfängt und wo die externe Sensor-ID dabei enthalten sein muss. Schließt ein Topic Präfix mehrere Topics durch eine Wildcard ein, werden alle dort empfangenen Nachrichten der angegebenen externen Sensor-ID zugeordnet. Ist keine oder keine bekannte externe Sensor-ID enthalten, werden die Daten nicht verarbeitet.
Diese Beispiele sind in folgendem Format aufgebaut: [Definierter Präfix] → [Interpretation von ATLAS zum Subscriben] ([Markierte Stelle der externen Sensor-ID] → [Beispiel mit der externen Sensor-ID '42ff'])
pre → pre/# (pre/{ID}/... → pre/42ff/...)pre/test → pre/test/# (pre/test/{ID}/... → pre/test/42ff/...)pre/+ → pre/+ (pre/{ID} → pre/42ff)pre/+/test → pre/+/test/# (pre/{ID}/test/... → pre/42ff/test/...)pre/+/test/+/test2 → pre/+/test/+/test2/# (pre/{ID}/test/+/test2 → pre/42ff/test/+/test2)
Hinweis:
Sind in empfangenen Topics keine bekannten oder gültigen IDs enthalten, werden die Daten nicht verarbeitet.
Fazit
Die Integration eines Quellsystems in ATLAS I/OS ist leistungsstark, aber abhängig von einem präzisen Setup. Wir empfehlen daher, die Konfiguration sorgfältig und in enger Abstimmung mit den Dokumentationsrichtlinien und ggf. mit dem ATLAS-Team durchzuführen. Für Fragen oder Unterstützung bei der Anbindung stehen wir Ihnen gerne zur Seite.